Dank Muskeltraining, gesund und agil bis zum letzten Atemzug

Der Herausgeber der FITNESS TRIBUNE, Jean-Pierre L. Schupp, sprach mit dem CEO der Proxomed Gruppe, Antoni Mora, über eine zweifellos einzigartige Leistung, die das Proxomed Unternehmen in Japan, quasi unbemerkt, in den letzten Jahren vollbracht hat. Mit dem COMPASS-Projekt wird Proxomed jetzt auch hier im deutschsprachigen Europa, ihre unglaublichen Erfolge fortsetzen.

Einen solchen Erfolg konnte in unserer noch jungen Fitnessindustrie noch kein Unternehmen für sich verbuchen. Das zeigt uns, dass sich die gesamte Präventionsindustrie "Fitnesscenter" in einem enormen Aufwind befindet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die gesamte Branche einen noch nie da gewesenen Boom wird verzeichnen können. Dank auch Proxomed mit dem COMPASS-Projekt.

Die aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte der Firma Proxomed war für uns Anlass, dem Unternehmen den bisher einmaligen Award "Unternehmen des Jahrzehnts" zu verleihen.

JPS: Herr Mora, was ging Ihnen spontan durch den Kopf, als Ihnen das Nominations-Board der FITNESS TRIBUNE am Telefon mitteilte, dass Ihr Unternehmen, Proxomed, zum "Unternehmen des Jahrzehnts", gewählt wurde?

AM: Ich war im ersten Moment sprachlos. Dass das führende Fachmagazin im Fitness- und Wellnessbereich unserem Unternehmen überhaupt einen Award zugedacht hat und dann auch noch "Unternehmen des Jahrzehnts", überraschte mich wirklich sehr. Proxomed war bis anhin ja nicht sehr aktiv in der Fitnessindustrie, da unser Absatzgebiet im medizinischen Reha-Bereich lag. Mit dieser Auszeichnung habe ich überhaupt nicht gerechnet.

JPS: Wer dieses Gespräch bis zum Ende liest, wird selbst zu der Überzeugung gelangen, dass Ihr Unternehmen Aussergewöhnliches geleistet hat. Wie kamen Sie überhaupt auf die Idee, Krafttrainingsgeräte für alte Menschen herzustellen?

AM: Als die Bernina Gruppe 1998 in das Proxomed Unternehmen eingestiegen ist – die Bernina existiert als bekannte Nähmaschinenfirma bereits seit 1893 – haben wir schnell realisiert, dass die europäischen und auch die Märkte in den USA für Krafttrainings-Geräte gesättigt sind. Gleichzeitig hat unser wissenschaftlicher Unternehmensbereich viele internationale wissenschaftliche Studien zusammengefasst, bei denen ersichtlich war, dass Bewegung, unabhängig vom Alter, zu einer positiven Gesundheitsentwicklung führt und dass der menschliche Muskel bis zum letzten Lebenstag in der Lage ist, aufgebaut zu werden.

JPS: Da sprechen Sie mir aus dem Herzen, wo ich doch seit Jahren in der FT predige, dass 80 Prozent der Pflegeeinsätze bei alten Menschen nur deswegen notwendig sind, da sie über keine oder nicht genügend Muskulatur verfügen. Wie Sie selbst schon eingangs erwähnten, ist die Firma Proxomed in Deutschland, Österreich und der Schweiz im traditionellen Fitnessbereich nicht unbedingt sehr bekannt…

AM: Das liegt an der klaren strategischen Ausrichtung unseres Unternehmens: nationale und internationale Glaubwürdigkeit in der Medizin. Diese Kredibilität konnten wir in den letzten Jahren auch ausbauen und fundieren. Und das damit erworbene Wissen erlaubt uns nun, vom medizinischen Reha-Bereich in die ebenso wichtige Präventionsbranche "Fitnesscenter" einzusteigen.

JPS: Warum sind Sie mit Ihrem neuen Projekt nicht in Europa oder in Amerika gestartet?

AM: Unsere Marktanalysen ergaben sehr schnell, dass die europäischen und amerikanischen Märkte noch nicht reif waren für Konzepte der Altersgruppe 70+, obwohl man hier klar vom 40+, 50+ und sogar manchmal 60+ Markt spricht. Gleichzeitig war uns bekannt, dass vor allem im hoch industrialisierten Japan in diesem Altersbereich hohe sozialpolitische Ansätze vorhanden waren. Zudem ist ja bekannt, dass die Japaner weltweit die höchste Lebenserwartung haben, d.h. wir sprechen über Menschen, die 70, 80 und nicht selten 90 und mehr Jahre erreichen. Im Durchschnitt, und ich betone das Wort Durchschnitt, wird heute ein japanischer Mann 77.9 Jahre und eine japanische Frau 85.1 Jahre alt. Dies führte zu erheblichen sozialen Problemen, zumal 90% der alten Menschen in Japan inaktiv und noch dazu pflegebedürftig waren. Das Resultat war eine enorme Kostenexplosion im Gesundheitswesen, welche die staatliche Finanzsituation stark beeinträchtigt.

JPS: Die logische Schlussfolgerung war also für Sie und Ihr Unternehmen: Was für 90-Jährige gut ist, muss auch für jüngere "ältere" Menschen gut sein.

AM: Bei meiner Studienreise 1998 in Japan, wo ich viele Altersheime, Reha-Center, Kliniken, etc. besucht habe, konnte ich persönlich verifizieren, wie diese 90% der über 70-Jährigen wegen ihrer Inaktivität mit einem gigantischen Pflegeaufwand ihr eigentlich jämmerliches Dasein fristen mussten. Daher war für mich klar, wenn wir die Lebensqualität dieser Menschen wieder gewinnen wollen, geht das nur über aktive Bewegung, respektive Muskelaufbau. Dies zeigen auch unsere wissenschaftlichen Auswertungen der letzten Jahre, d.h., die sehr positiven Resultate geben uns klare Rückschlüsse, wie wir auch jüngere Altersgruppen wieder präventiv in das für jeden Menschen wichtige Gesellschaftsleben zurückbringen.

JPS: Unsere Gesellschaft leidet an Bewegungsarmut und dies beginnt leider schon bei den Schulkindern und der Kreis schliesst sich bei den Alten. Das einzige, was hier hilft, ist das überlebenswichtige Krafttraining. Ich bin ganz Ihrer Meinung, es ist Zeit, dass ein neuer, bis heute nie da gewesener Ansatz in die Tat umgesetzt wird. Wie kommt eigentlich ein erfolgreicher Manager wie Sie auf solche Gedanken?

AM: Der Inhaber der Bernina Gruppe, Hanspeter Ueltschi, ist seit frühester Jugend ein bekennender Sportler, der bis heute über eine hervorragende Fitness verfügt. Als erfolgreicher Unternehmer hat er erkannt, dass man in der Politik und im Gesundheitswesen die Problematik der Altersstruktur zwar begriffen hat, aber immer noch viel zu viel gesprochen und zu wenig gehandelt wird. Als langjähriger Bernina-Manager wurde ich mit der Aufgabe betraut ein weiteres Standbein für unsere Bernina-Gruppe aufzubauen.

JPS: Welche strategischen Optionen hatten Sie damals in Betracht gezogen?

AM: Eine Möglichkeit wäre gewesen, über politische Wege Finanzierungsmöglichkeiten für die Altersgruppen zu finden, da die Betreiber bis heute keine staatlichen Subventionierungen bekommen. Dieser Weg hätte bedeutet, dass wir unsere Vision über Jahrzehnte nicht hätten realisieren können und dazu wäre das Ganze sehr kostenintensiv geworden, d.h. ein sehr langer Return on Investment wäre zu erwarten gewesen. Die zweite Möglichkeit bestand darin, mit unserem Partner im japanischen Markt einzusteigen, was eine schnellere Umsetzung bedeutete und in unserem Fall 5 Jahre gedauert hat, um dann mit den dabei erworbenen Kenntnissen die hiesigen Märkte bedienen und aufbauen zu können.

JPS: Die japanische Gesellschaft, so wie ich sie kenne, ist doch mehr auf passive Therapie ausgerichtet, d.h. Wärme, Kälte etc., aber keine aktive Therapie. Wie haben Sie es geschafft, dort trotzdem so erfolgreich Fuss zu fassen?

AM: Im ersten Schritt versuchten wir zu eruieren, wer der Opinionleader im geriatrischen Bereich war. Mit Prof. Takeuchi, Professor für medizinische Rehabilitation an der "University of Health and Welfaire Gradutae School", fanden wir die kompetente Persönlichkeit mit direkten Kontakten zum Gesundheitsministerium. Nachdem wir Prof. Takeuchi von unseren Visionen und Konzepten überzeugen konnten, war der nächste Schritt, die politische Landschaft in Japan ebenfalls über Nutzen und Möglichkeiten der aktiven Krafttrainingstherapie als Prävention zu überzeugen. Dritter Schritt war dann, dass das Gesundheitsministerium uns das Mandat gab, eine Gruppe von Therapeuten, Orthopäden, Psychologen und Bewegungswissenschaftlern im Jahr 2001 ca. 20 Leute, unter der Leitung von Prof. Takeuchi, in Deutschland und in der Schweiz zu betreuen.

JPS: Was verstehen Sie unter Betreuung?

AM: Wir besuchten ausgewählte Kliniken und Fitnessanlagen und zeigten ihnen, wie unser Gesundheitssystem funktioniert und welch positive Wirkung aktive Bewegung auf den menschlichen Körper hat.

JPS: Und was waren die Erkenntnisse der japanischen Delegation?

AM: Sie waren unglaublich erstaunt und überrascht, was man mit aktiver Bewegung im Präventionsbereich erreichen kann. Gleichzeitig waren sie verwundert, dass in fast allen Trainingsanlagen, die Altersgruppe über 60 praktisch nicht existent war.

JPS: Die Japaner dachten vermutlich, dass wir uns nur für die im Arbeitsprozess stehenden Menschen interessieren, aber nicht für die Altersgruppe 65+.

AM: Sie haben Recht, das dachten sie.Nachdem die Delegation sich persönlich vor Ort überzeugen konnte, dass der menschliche Körper bis ins höchste Greisenalter, d.h. bis zum letzten Atemzug Muskulatur aufbauen kann, konnte Prof. Takeuchi die Behörden in Japan ebenfalls davon überzeugen, sodass im Jahr 2002 während 6 Monaten ein Pilotprojekt mit 6 Kliniken gestartet werden konnte. Die wissenschaftliche Abteilung von Proxomed erarbeitete mit dieser Studiengruppe, die uns in Europa besuchte, Eingangstests wie Präventionsverfahren und Konzepte, die den über 65-Jährigen angepasst werden können. Während dieser Zeit wurden den Kliniken die dazu notwendigen COMPASS-Krafttrainingsgeräte kostenlos zur Verfügung gestellt.

JPS: Spätestens jetzt wird sich die FT-Leserschaft fragen, was denn nun so erfolgreich an Ihrem COMPASS-Konzept ist. Welche Erfolgszahlen hat Ihre Firmengruppe nach Abschluss der sechs Pilotprojekte in Japan erreicht?

AM: Die grössten Erfolgszahlen sind die zigtausend alte Menschen, denen wir in Japan zu einer grösseren Lebensqualität verholfen haben. Ich persönlich habe vor Ort weinende 90-Jährige gesehen, die sich nach 5 Jahren Rollstuhl, wegen Inaktivität, nach Anwendung unseres COMPASS-Trainingskonzeptes wieder alleine auf ihren Beinen fortbewegen konnten. Das steht für unser Unternehmen und die Mitunternehmer der Proxomed an erster Stelle.

JPS: Und wie sieht es nun mit der kommerziellen Statistik aus?

AM: Wie bereits erwähnt, 2002 waren es 6 Pilotprojektcenter und heute im November 2006 sind es über 1650 Center.

JPS: Sie wollen mir also tatsächlich weismachen, dass es alleine in Japan über 1.600 Power-Rehabilitation Center gibt, in denen Tausende 70- bis 90-Jährige aktiv trainieren?

AM: Ja, und jedes Quartal kommen noch viele dazu.

JPS: Jetzt wollen bestimmt hiesige Studiobetreiber wissen, wie sie mit Proxomed, mit dem COMPASS-Trainingskonzept, ebensolchen Erfolg haben können. Und wie die Marktwirtschaft nun mal funktioniert, gibt es dieses Wissen bei Ihnen bestimmt auch nicht kostenlos.

AM: Am besten sie kontaktieren uns direkt und verlangen unverbindliche Unterlagen oder die Informations-CD und bestellen eine individuelle Beratung.

JPS: Was kostet das COMPASS-Trainingskonzept konkret? Ist es ein Lizenzkonzept oder muss man Geräte kaufen?

AM: Wir arbeiten mit einem Trainingskonzept, das nach einem medizinischen Check und festgelegtem Eingangstest über 12 Wochen, 2 bis 3 mal wöchentlich unter fachlicher Betreuung durchgeführt wird. Mehr möchte ich in diesem Interview noch nicht verraten. Für uns steht die individuelle Beratung unserer Kunden im Vordergrund, d.h. auch Analyse des Ist-Zustandes. Für unser Unternehmen steht immer die Qualität an erster Stelle.

JPS: Herr Mora, vielen Dank für das interessante Gespräch. Bestimmt wird man in nächster Zeit noch viel über Proxomed und das COMPASS-Projekt hören und lesen können. Ich persönlich kann nur die Empfehlung abgeben, diese Info-CD bei Proxomed anzufordern um sich damit für den nächsten erfolgreichen Ausbau unserer Industrie zu wappnen. Denn der Beweis ist erbracht: Ohne Krafttraining läuft gar nichts!

Info: www.proxomed.com


Fitness Tribune
Nr. 104 / S. 24-30