Biographie des Vaters der Biomechanischen Stimulation![]() Geboren ist der Erfinder der Biomechanischen Stimulation, Prof. Dr. habil. V. Nazarov, am 31. Januar 1936 in Weissrussland. 1954–1959: Hochschulausbildung in Anatomie und Physiologie des Menschen 1960: Meister des Sports der UdSSR im Geräteturnen 1962–1982: Hochschullehrer, Dozent und Professor der Technischen Universität in Riga 1968: Kandidat der Wissenschaften (entspricht der Promotion) 1974: Doktor der Wissenschaften (Habilitation) 1976–1986: Professor der Technischen Universität in Riga 1976–1992: Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates für Biomechanik an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1982–1994: Leiter des Lehrstuhls für Biomechanik, der Akademie in Minsk (für Biomechanik der grösste Lehrstuhl der Sowjetunion) Seit der Fertigstellung seines Werkes zur neuen Biomechanik, beschäftigte sich Prof. Nazarov mit Forschungen zur Muskel-Vibration. 1976/77 entstanden erste experimentelle Geräte zur Muskeldehnung. Danach unterlag die Methode über 20 Jahre strengster Geheimhaltung. Erst durch die politische Wende war es möglich, die sagenhaften Erkenntnisse auch in unsere Breitengrade weiterzuvermitteln. |
Biomechanische Stimulation, kurz BMS. Die Realität.Der Ursprung. Die Physiologie. In einer mehrteiligen Serie erfahren Sie mehr über die Original-Stimulation.Facts über die Biomechanische Stimulation [Teil 1]von Ulrich HänsenbergerAus der Fitnesswelt sind die unzähligen Vibrationsplatten, die mittlerweile auf dem Markt angeboten werden, nicht mehr wegzudenken. Eine wahre Flut an Geräten, unterschiedlichster Designs, preist ein schier unglaubliches Wirksamkeitspotenzial an. Was ist wirklich wahr? Was ist Fiktion? Ein Beispiel: Dass die Biomechanische Stimulation von Prof. Nazarov für die Raumfahrt entwickelt wurde, entspringt der Fantasie eines Werbemanagers und wird als Verkaufs-argument benutzt! Die Wahrheit: Prof. Nazarov wurde für ein solches Projekt angefragt, hat aber dankend abgelehnt, da sonst seine so wertvolle Wissenschaft in einem goldenen Käfig verschwinden würde. Er übergab diese Anfrage an einige seiner Schüler, die an der Biomechanischen Stimulation in dieser Richtung arbeiteten. (Namen und Art der Arbeiten bekannt.) Erste Schritte zur Biomechanischen StimulationErstmalig nachgewiesen wurden diese muskulären Mikrovibrationen bereits 1943 von dem österreichischen Neurophysiologen Rohracher. Rohracher stellte die These auf, dass die natürliche Mikrovibration die ständige Erregung der Mechanorezeptoren aufrecht erhalte und dadurch der Grosshirnrinde das Körpergefühl und das Körperschema signalisiert. Er nahm auch an, dass die Mikrovibration von grosser Bedeutung für die Filterprozesse in Geweben und den Stoffwechsel im Organismus sind. Diese nachgewiesenen Vibrationen erzeugen an den Sehnen und Muskeln einen Schwingungsprozess mit einem breiten Frequenzbereich, der auch im völligen Ruhezustand als Ruhetremor nachweisbar ist. Mit solchen, unter vielen anderen, Vorkenntnissen wurden durch Prof. Dr. habil V. Nazarov erste experimentelle Schritte zur Entdeckung der Biomechanischen Stimulation unternommen, zur legalen Leistungssteigerung im Spitzensport. Als Basis für die nachfolgende Nazarov-Stimulation (BMS)® dienten anschliessend absolut neue Erkenntnisse und Vorstellungen zum Blutkreislaufsystem, zum Nervensystem und zu den Prozessen von Wachstum, Alterung und Tod. |
Der Name wurde offiziell erstmalig von Prof. Dr. habil V. Nazarov in seinem Buch (70.000 Auflage): "Biomechanische Stimulation - Realität und Hoffnung" verwendet. Die ersten Erwähnungen gab es aber bereits 5 Jahre früher. Durch die unlautere Nutzung geistigen Eigentums, muss dieser Begriff mittlerweile für alles was im entferntesten Sinne vibriert und wackelt herhalten. Darum wurde BMS nach dem Namen des Erfinders, Nazarov Stimulation (BMS)®, umbenannt, eingetragen und weltweit geschützt. Damit ist es heute möglich, die Original Methode zu erkennen. Diverseste Idealisten und Geschäftsleute haben sich etwas vom brillanten Wissen und der original Stimulation abgekupfert und in Mechanismen umgewandelt, die mit der Grundidee der eigentlichen Nazarov Stimulation nichts zu tun haben. Bis heute hat es aber niemand, ausser Prof. Nazarov geschafft, eine brauchbare Theorie für die Biomechanische Stimulation zu erstellen. Er hat damit in der Physiologie eine grosse Lücke, die noch bis heute vorherrschte, geschlossen! Durch seine neuen Entdeckungen erscheinen nun viele Thesen in einem neuen Licht und können mit dem richtigen Ansatz geklärt werden. Viele Wissenslücken in der Physiologie werden so zu klaren Theorien.
Die Zellen unterliegen einer ständigen Teilung. Mit zunehmender Zahl und der damit verbundenen Dichte schränkt sich damit die Nährstoffzufuhr der einzelne Zelle ein. Die Differenzierung von Zellen erfolgt, nach Auffassung von Prof. Nazarov, über den Mechanismus von Druck- und Zugverhalten sowie über das Nahrungs-angebot. Alle lebenden Zellen arbeiten Zwischenzellmaterial aus. Es handelt sich dabei nicht um Schlacken (Verbrennungsprodukte), sondern um von der Zelle selbst synthetisiertes Material.
Einige Beispiele: Nervenzellen -> Acetylcholin, Muskeln -> Kollagen und Fibrin, Knorpel -> Chondrin
Mit der Zeit behindert dieses Zwischenzellmaterial mehr und mehr die Nährstoffversorgung der Zelle. Es kommt zur "Verstopfung", die Zelle degradiert, und stirbt letztendlich. Dieser Prozess von Wachstum, Alterung und Tod ist ausnahmslos in allen Geweben zu beobachten. Als Beispiel: Knochenzellen bilden Kollagen aus. Dieses behindert mit der Zeit die Nährstoffzufuhr der darunter liegenden Zellen und tötet diese ab. Zurück bleibt nur eine dünne Schicht lebender, teilungsfähiger Zellen, die Knochenhaut.
Ähnliches ist auch beim Baum zu beobachten: Die junge Pflanze ist weich und biegsam. Die Zellen arbeiten Lignin und anderes Zwischenzellmaterial aus, das mit der Zeit die darunter liegenden Zellen abtötet, und die uns bekannten Jahresringe bildet. Nur eine dünne cambiale Schicht, direkt unter der Rinde, bleibt lebendig. Mit der Zeit entsteht so ein immer dickerer, fester Stamm, bis der Baum stirbt.
Der Prozess der Alterung ist fest mit dieser ständigen Ausarbeitung von Zwischenzellmaterial gekoppelt. Alterung ist immer verbunden mit dem Verschluss von Ionenkanälen. Eine Regeneration von Gewebe ist nur möglich, wenn die Zellen nicht mit diesem Zwischenzellmaterial "verstopft" sind. Könnte dieses Zwischenmaterial aus allen Geweben regelmässig ausgeschieden werden, so wäre eine Lebenserwartung von 100 Jahren durchaus möglich. Mit der Zunahme des Zwischenzellmaterials kommt es, neben Leistungsverlust, zu Verklebungen, später zu Verwachsungen, dann zu Verkalkungen, und letztendlich zur Mineralisierung im Körper. Dies führt zu Unbeweglichkeit und oft auch zu Schmerzen. Die Nazarov-Stimulation ermöglicht, mindestens für das weiche Bindegewebe, eine wesentliche Befreiung von übermässigem Zwischenzellmaterial, von Verwachsungen und Verklebungen. Durch Zerreissen von Zellen und Zwischenzellmaterial mit der Stimulation entsteht ein biologisches Plasma. Lebende Zellen haben eine Immunitätskraft, totes Material nicht mehr. Der Grossteil davon wird durch Leukozyten verschluckt und so aus dem Körper geschleust.
Dies ist die einzige bekannte Möglichkeit einer echten Verjüngung des Gewebes. Die Nazarov Stimulation® bietet Vorteile im Vergleich zu üblichen manuellen und recht schmerzhaften Bindegewebsmassagen. Bei der Nazarov Stimulation® entsteht ein Ablenkreiz an den Mechanorezeptoren. Der Schmerz ist deshalb nicht so akut spürbar. Ein weiterer Vorteil der Nazarov-Stimulation gegenüber rein manuellen Methoden ist, dass keine Hämatome entstehen, da die Muskulatur diese Hämatome gleich schon im Ansatz abbaut.
Heute ist nachgewiesen, dass unsere Muskeln ständig vibrieren, sogar noch eine Stunde nach dem Tod. Diese Schwingungen sind beim Menschen belastungsbedingt, lebenslang in unterschiedlichster Amplitude und Frequenz vorhanden, sie sind unwillkürlich. Die Durchschnittsfrequenz bei entspannter Muskulatur liegt zwischen 7 und 13 Hz, der Maximalwert kann bei angespannter Muskulatur um mehr als das Zehnfache beschleunigt werden. Die Frequenzen sind bei Frauen geringer als bei Männern. Im Schlaf senken sich die Schwingungen um ca. ein Drittel ab. Im Reizzustand, das heisst bei starken Belastungen, bei psychischer Anspannung, sind sie höher, und bei Lähmungen sinken sie.
Diese unwillkürlichen Schwingungen übertragen sich immer auf die Hauptbewegungen des menschlichen Körpers. Wenn die Bewegungen langsam sind und die Muskeln mit grosser Anspannung arbeiten, werden die Vibrationen gut sichtbar. Wenn Sie z.B. an einer Hantel Ihr Rekordgewicht drücken, zittern Arme und Beine. Weitere Beispiele: Bei maximal geballter Faust schwingt der Unterarm, bei starker Anspannung der Halsmuskulatur vibriert der Kopf, beim Heben eines schweren Gewichtes vibrieren alle Muskeln. Es drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass diese Mikrobewegungen für den Organismus irgendwie notwendig sind.
Die Muskulatur ist nicht nur Motor für unsere nach aussen sichtbaren Bewegungen, sondern auch für Bewegung innerhalb unseres Körpers verantwortlich. Durch Muskelarbeit werden Flüssigkeiten im Körper bewegt. Innerhalb und ausserhalb des Muskels liegende Gefässe werden bei mechanischer Deformation ausgepresst. Erschlafft der Muskel wieder, erhalten die Gefässe ihre alte Form zurück und es entsteht ein Unterdruck, der neues Blut ansaugt.
Bekannt sind hier vor allem die Venenklappen in den grossen, ausserhalb des Muskels liegenden Beinvenen. Es finden sich jedoch nicht nur dort, sondern auch in allen innerhalb der Muskulatur liegenden venösen Teilen der Blutgefässe – selbst in den Kapillaren – rückstauklappenartige Gebilde.
Diese sorgen dafür, dass das Blut vorwiegend von der nährstoff- und sauer-stoffreichen Seite nachströmt; ca. 70-80% des Blutes sind im venösen Rückstrom zu finden. 1974 konnte der Sinn der schon lange bekannten, permanenten Mikrovibrationen der gesamten Muskulatur geklärt werden (Physiologischer Tremor): Erst durch diese, in Frequenz und Amplitude chaotischen Mikrovibrationen der Muskulatur, wird eine Grundversorgung aufrechterhalten.
Das Herz selbst ist nachweislich mindestens 25-mal zu schwach, um das Blut durch das Riesengeflecht von ca. 100.000 km der feinsten Kapillaren zu drücken. So lässt es sich auch bestens erklären, dass der Körper auf eine passive Lebenshaltung mit einem Blutdruckanstieg reagiert. Ältere, passive, bettlägerige, gelähmte Menschen im Rollstuhl haben deshalb sehr oft einen erhöhten Blutdruck. Mit der Nazarov- Stimulation lässt sich auch dieser Missstand, eine der wohl häufigsten Wohlstandserkrankungen, regulieren!
Die Folge dieser verstärkten Längsvibration durch Nazarov Stimulation (BMS)®, ist eine höhere Pumpwirkung der Muskeln, das heisst, eine bessere Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff.
Alle Organe, die direkt mit dem Blutgefässsystem des entsprechenden Muskels der stimuliert wird verbunden sind, profitieren ebenfalls von dieser Durchblutungsförderung. Damit ist eine gezielte Einwirkung auch auf passive Organe möglich. Durch eine regelmässige Stimulation wird sich mit der Zeit auch ein dichteres Netz an Kapillaren bilden. So kann sich der Druck des Blutes auch feiner in den Geweben verteilen.
Bevor ich näher in die Themen Muskulatur, Myofibrillen und Motoneurone eingehen werde, möchte ich mich an dieser Stelle noch mit einem anderen Thema auseinander setzen. Wer kennt es nicht – das fest im Fitness integrierte Stretching? Viele schwören darauf und doch gibt es mehrere Studien, die belegen, dass Stretching keinen anhaltenden Erfolg für die Förderung der Beweglichkeit bringt. Aber was läuft da falsch? Jeder kennt das von sich selbst: Täglich, wöchentlich, fast das ganze Jahr – man vollzieht nach jedem Training Stretchingübungen, und nach drei Wochen Ferien ist die ganze Beweglichkeit wieder verschwunden. Es kommt noch dazu, dass die ganze Dehnerei schmerzvoll und zeitraubend ist. Klar, es sind dazu keine Geräte notwendig, und besser als nichts zu tun ist es allemal. Aber wir leben mittlerweile im 21. Jahrhundert, die Möglichkeiten sind gegeben!
Mit der Nazarov Stimulation (BMS)® ist pro Trainingseinheit eine Beweglichkeitszunahme von 10–15% zu erwarten! Dabei könnte fast ausnahmslos jeder, egal in welchem Alter, seine jugendliche Beweglichkeit innert weniger Behandlungen wieder zurückgewinnen – schmerzfrei und zeitsparend. Ausnahme sind in diesem Fall Implantate. Sie würden sich durch die Schwingungen bei direkter Einwirkung lösen.
![]() Zelle erfährt nur Pressdruck |
![]() Zelle erfährt Anpressen und anschliessende Dehnung |
Nach ein paar wenigen Behandlungen kann man da getrost einen Monat Ferien machen, und man verliert praktisch nichts von seiner Beweglichkeit. Wo liegt der Unterschied zur herkömmlichen Beweglichkeitsförderung?
Im Stretching redet man bei Beweglichkeitsverlust von so genannter Querbrückenbildung – auf gut deutsch, Verklebungen der kontrahierenden Eiweissfäden. Schauen wir die Muskelstruktur aber genauer an, sehen wir, dass ihre ganze Grundstruktur eingedrehten Kordelschnüren gleicht. Es ist aber nicht anzunehmen, dass sich der Körper diesbezüglich selbst zerstört. Aber völlig klar ist hingegen, dass wir bei Stoffwechselprozessen unzählige, synthetisierte Materialen aus unsern Zellen ausstossen. Diese Stoffe sind es, die sich in den Zellmembranen anlagern und sich im Zwischenzellraum festsetzen. Millionen von feinen Mikroablagerungen sorgen im Muskel mit der Zeit für eine Verkürzung. Man kann sich dies in etwa so vorstellen: Wenn wir einen Bleistift in eine Kordel stecken, verkürzt sich die Schnur, ziehen wir den Bleistift wieder raus, wird die Kordel wieder länger.
Analog macht die Nazarov Stimulation (BMS)® dasselbe, die anatomischen Grundlagen dienen als Richtungsweiser. Durch die starke Schwingung wird das Gewebe nachhaltig gereinigt und durch das Entfernen der Einlagerungen wird der Muskel wieder dehnungsfähig. Dadurch steigt aber nicht nur die Beweglichkeit, auch der Stoffwechsel wird stark angekurbelt.
Der Unterschied zwischen der Nazarov-Stimulation® und gewöhnlicher Vibrationsmassage ist prinzipieller Natur:
Nazarov Stimulation (BMS)® | Vibrationsplatten und Geräte |
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Applikation erfolgt immer zum Längsverlauf der Muskelfasern, vorzugsweise auf den gespannten oder gedehnten Muskel | Wird oft ohne Berücksichtigung der Anatomie zum Teil quer zum Muskelverlauf appliziert |
Die anatomischen und physiologischen Gegebenheiten werden immer berücksichtigt | Physiologie und Anatomie werden oft ausser acht gelassen |
Nur durch ausgebildeten Instruktor betreute Anwendung | Übungstafeln, Monitore, welche die unbetreute Benutzung zulassen |
Schwingungs-Bewegung ist bei der Nazarov Stimulation (BMS)® genau definiert und erzwungen, geführt durch ein Getriebe | Bei der Vibration handelt es sich meist um rein zufällige, durch Gummilager gedämpfte Schwingungen, erzeugt durch einen Fliehkraftmotor |
Als Grundlage dienen neuste Erkenntnisse und Vorstellungen in der Physiologie | In alte bestehende Physiologie interpretierte, angepasste Erklärungen |
Die Hertzzahl (Schwingungen pro Sekunde) beträgt bei der Nazarov-Stimulation (BMS)® gewöhnlich zwischen 18 - 30Hz | Die Hertzzahl (Schwingungen pro Sekunde) liegt bei vielen Vibrationsgeräten teilweise wesentlich über 40 Hertz (bei der Nazarov Stimulation werden bei solch hohen Frequenzen höchstens noch narbige Verwachsungen gelöst!) |
Es werden Positionen von natürlichen Grundstellungen, welche sicher und natürlich sind, gewählt | Unnatürliche, z. T. auch risikoreiche Stellungen werden eingenommen |
Es wird niemals auf einem Gerät gelegen, gestanden oder gesessen - (wir warnen ausdrücklich davor) | Die Mehrheit der Anwendungen erfolgt stehend, sitzend oder sogar liegend auf dem Gerät |
Es werden je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Geräte verwendet) | Ein Gerät wird für alle Anwendungen eingesetzt |
Die Muskelfasern bestehen aus Bündeln wesentlich dünnerer Fasern, den Myofibrillen. Die Myofibrillen sind in kleine Segmente aufgeteilt, die voneinander isoliert sind – den so genannten Sarkomeren.
Auf 1 cm Länge der Myofibrille kommen so etwa 4.000 Sarkomere. Wird beispielsweise die Myofibrille in der Höhe eines Sarkomers gereizt, so antwortet nur dieses Segment mit einer Kontraktion, die anderen Sarkomere jedoch verbleiben im Ruhezustand. Die elektrostatischen Kräfte der Ionen, die in die Sarkomere eindringen, sind – wie wir später sehen werden – äusserst gross. Deshalb ist das Sarkomer im so genannten erschlafften Zustand in Wirklichkeit stark gedehnt, aber bei Neutralisation der Ionen und Kontraktion des Sarkomers, erschlafft. |
![]() a,b,c = "erschlafften" Zustand (gedehnt) d = kontrahierten Zustand (ionen neutralisiert) |
Im Endeffekt sind bei gleichzeitiger Kontraktion aller Sarkomere, diese in der Lage, eine grosse Kontraktion der Myofibrille durchzuführen. Aus der Praxis ist bekannt, dass der erschlaffte Muskel weich und beweglich ist. Nach dem vorausgegangenen Model müssten jedoch seine Komponenten ausgedehnt und fest sein! Ist das mit der Physik vereinbar?
Ja. Die Situation ist wie bei einer Kette, die aus einzelnen festen Gliedern besteht. Erst als Ganzes ergibt sich die Biegsamkeit der Kette. Die Myofibrillen erhalten ihre Beweglichkeit ebenfalls zwischen den Trennwänden der Sarkomere.
Eine weitere Frage ist: Wie erfolgt die Synchronisation der Kontraktionen der einzelnen Sarkomere?
Dazu ist es notwendig, sich der Anatomie des Motoneurons zuzuwenden. Das Motoneuron besteht aus dem Zellkörper und dem Axon – einem langen Ableger (Länge bis zu einigen Dutzend cm) mit einer Vielzahl von Verzweigungen an seinem Ende, welche ihrerseits ein Netz von Nervenenden mit Endplättchen (Synapsen) bilden.
Alle diese Plättchen bedeckt in den Muskeln nicht ein, sondern mehrere Sarkomere. Ausserdem hat der Zellkörper eine Vielzahl kurzer Auswüchse, die Dendriten, welche der Verbindung der Nervenzelle mit anderen, ähnlichen Zellen dienen. Das Axon stellt eine Röhre mit einem Durchmesser von ungefähr 0,01 mm dar, in der sich Stoffe bewegen, die Produkte der Zellsynthese sind, wie auch die uns bekannten positiven Ionen.
Diese Ionen sind, infolge der gegenseitigen Abstossung, vorwiegend längs auf der Innenseite der Aussenmembran verteilt. Wenn man das Ausmass des Volumens der Zelle und des Axons berücksichtigt, ist es leicht verständlich, dass eine einzelne Nervenzelle nur ganz leicht gedehnt wird und dass es der gleichzeitigen Deformation von Tausenden und Millionen Zellen bedarf, um überhaupt eine bemerkbare Schwingbewegung eines der Nervenzentren, oder geschweige des ganzen Gehirns, zu bewirken. Diese kleinen Vibrationen sind jedoch völlig ausreichend für die Beschleunigung des Stoffwechsels im Nerv.
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