Biographie des Vaters der Biomechanischen Stimulation![]() Geboren ist der Erfinder der Biomechanischen Stimulation, Prof. Dr. habil. V. Nazarov, am 31. Januar 1936 in Weissrussland. 1954–1959: Hochschulausbildung in Anatomie und Physiologie des Menschen 1960: Meister des Sports der UdSSR im Geräteturnen 1962–1982: Hochschullehrer, Dozent und Professor der Technischen Universität in Riga 1968: Kandidat der Wissenschaften (entspricht der Promotion) 1974: Doktor der Wissenschaften (Habilitation) 1976–1986: Professor der Technischen Universität in Riga 1976–1992: Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates für Biomechanik an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1982–1994: Leiter des Lehrstuhls für Biomechanik, der Akademie in Minsk (für Biomechanik der grösste Lehrstuhl der Sowjetunion) Seit der Fertigstellung seines Werkes zur neuen Biomechanik, beschäftigte sich Prof. Nazarov mit Forschungen zur Muskel-Vibration. 1976/77 entstanden erste experimentelle Geräte zur Muskeldehnung. Danach unterlag die Methode über 20 Jahre strengster Geheimhaltung. Erst durch die politische Wende war es möglich, die sagenhaften Erkenntnisse auch in unsere Breitengrade weiterzuvermitteln. |
Biomechanische Stimulation, kurz BMS. Die Realität.Der Ursprung. Die Physiologie. In einer mehrteiligen Serie erfahren Sie mehr über die Original-Stimulation.Facts über die Biomechanische Stimulation [Teil 2]von Ulrich HänsenbergerBiomechanische Aspekte in der PhysiologieDie Physiologie – Basis für Trainingspläne und therapeutische Massnahmen – gliedert sich in zwei Hauptbereiche: Biochemie und Biomechanik. Erstere beschreibt die UMWANDLUNG von Stoffen und wird seit vielen Jahrzehnten intensiv erforscht (Pharmazie, etc.) Letztere, die Biomechanik, beschreibt dagegen den TRANSPORT von Stoffen und deren Bewegung bis in den nanoskopischen Bereich der einzelnen Zellbestandteile (ohne Umwandlung). Sie ist im Vergleich zur Biochemie praktisch ein weisser Fleck in der Landkarte der Physiologie. Doch gerade das Verständnis der biomechanischen Vorgänge in unserem Körper ist von fundamentaler Bedeutung – bildet es doch die stoffliche Grundlage aller biochemischen Prozesse. Ohne Stofftransport ist logischerweise keine chemische Reaktion möglich. Viele beobachtbare Fakten lassen sich mit den heute gängigen Modellvorstellungen der Physiologie nicht oder nur unzureichend erklären. Bei der intensiven, jahrelangen Beschäftigung mit diesen offenen Fragen entwickelte Prof. Dr. habil. Nazarov ein völlig neues Modell, mit dem sich diese Lücken schliessen. Es basiert auf grundlegenden biomechanischen Vorgängen im Gewebe. Im ersten Artikel, den ich veröffentlichte, wurden einige Besonderheiten der Myofibrillen und Motoneurone angesprochen. Bereits im Dezember 2001 publizierte Prof. Nazarov neue Hypothesen über die Funktionsweise des neuro-muskulären Zusammenwirkens auf der internationalen Konferenz "Biomechanik des Sports im 21.Jahrhundert" in Minsk, Weissrussland. Sein völlig neues und plausibles Modell über den Mechanismus der Muskelkontraktion beruht auf einem rein physikalischen (nicht chemischen) Wirkprinzip. Die Hauptrolle spielen dabei elektromagnetische Kräfte von Ionen in Verbindung mit der elastischen Zellmembran. Das Verständnis dieses Mechanismus gestattet eine andere Sicht auf viele physiologische Prozesse im menschlichen Körper und eine bessere Interpretation von experimentellen Ergebnissen. Sie werden teilweise in den nachfolgenden Abhandlungen erläutert. |
Grundlage dieser Artikel-Serie sind die aktuellen wissenschaftlichen Schriften und Erkenntnisse von Prof. Dr. habil. Nazarov, die auch als Hefte in deutscher Sprache bei uns erworben werden können. Sie sind Basiswissen und Fundament in unseren Schulungen, in der original Nazarov-Stimulation (BMS)®.
Nach Lehrbuch ist das Herz der (alleinige) Hauptmotor unseres Blutkreislaufs. Es pumpt das Blut durch die Arterien – und über den venösen Teil bis zurück zum Herzen. Dieses heute allgemein bekannte Herz-Kreislauf-Schema ist jedoch in wesentlichen Teilen unvollständig. Denn rechnerisch ist nachgewiesen, dass das Herz für diese Aufgabe mindestens 20-25mal zu schwach ist, wie ich dies bereits im ersten Artikel erwähnte. Der Druckverlust in den sich immer mehr verzweigenden und kleiner werdenden arteriellen Gefässen ist so gross, dass der vom Herzen erzeugte Druck schon weit vor den Kapillaren aufgebraucht ist. Die roten Blutkörperchen sind zudem grösser als der Querschnitt der Haargefässe und benötigen zusätzlich eine entsprechende Kraft, um deformiert und durch die Kapillaren geschleust zu werden. Trotz dieses Problems funktioniert unser Kreislauf?!
-> Wesentlicher (und im Blutkreislaufschema nicht berücksichtigter) Hilfsmotor ist unsere gesamte Skelettmuskulatur. Nach dem gleichen Prinzip wie der Hohlmuskel Herz erzeugt jeder Muskel einen Pumpeffekt. Das geschieht durch Deformation seiner innenliegenden Blutgefässe, die bereits ab den kleinsten venösen Zweigen ebenfalls mit einer Art Rückstauklappen ausgerüstet sind. Wohlgemerkt: Wir sprechen hier nicht über die so genannte "Venenpumpe", nicht über die Deformation der ausserhalb von Muskeln liegenden Hohlvenen, sondern über die Pumpfunktion eines jeden isolierten Muskels selbst. Alle Muskeln sind gewissermassen "Selbstversorger". Bei aktiver Benutzung erhöht sich der Blutdurchfluss in ihnen. Ergebnis: Mehr Nährstoffe = besseres Wachstum… Die Essenz von Körpererziehung und Sport lässt sich auf diesen Effekt zurückführen!
Diese Tatsache lässt sich ebenso leicht, wie schnell von jedem selbst überprüfen: Was tun Sie automatisch bei kalten Händen und Füssen im Winter? Richtig: Hände und Füsse bewegen. Durch diese Muskelaktivität erfolgt ein grösserer Zustrom von Blut und damit Wärme – und zwar ohne Änderung der Herzfrequenz. Woher sollte das Herz auch wissen, ob mehr Blut in Arm oder Bein gebraucht wird?!
Durch Nazarov-Stimulation kann maximale Muskelaktivität physiologisch genau nachgebildet und damit Zirkulationssteigerung an praktisch jeder beliebigen Stelle des Organismus erreicht werden. Das geschieht auf rein mechanische Weise, ohne Strom, ohne Chemie, nichtinvasiv und unabhängig von eigener Willensanstrengung. Entscheidend für die Effektivität der Nazarov-Stimulation ist, dass es sich hier nicht um eine beliebige, chaotische Vibration handelt, sondern zielgerichtet eine Schwingung in Längsrichtung der Muskelfaser erfolgt. Und zweitens diese Stimulation nicht auf die entspannte, sondern auf die gespannte oder gedehnte Muskulatur einwirkt.
Die Frage, welchen biologischen Sinn die lebenslange Mikrovibration unserer Muskeln hat, lässt sich ebenfalls beantworten: Die ständige Aktivität einzelner Kontraktionselemente stellt mit ihrem Pumpeffekt die Funktion des Blutkreislaufs auch bei körperlicher Ruhe sicher, sozusagen die Basisversorgung. Bei willkürlicher körperlicher Aktivität wächst die Amplitude dieser Mikrovibration ca. um den Faktor 10 und wird sinusförmig. Diese Synchronisation vieler einzelner Kontraktionselemente führt zu einer deutlich höheren Pumpwirkung und Zirkulation aller Flüssigkeiten im Organismus – Voraussetzung für höhere Stoffwechselrate, besseres Wachstum und Funktionssteigerung.
Liest man sich durch die Fachliteratur über das Nervensystem, wird eigentlich schnell klar, dass die einzelnen Elemente der Nervenfunktionen ein weisser Fleck in der Physiologie sind. Zwar finden sich genaue Beschreibungen beobachtbarer Vorgänge, der Mechanismus derselben bleibt jedoch im Unklaren. Prof. Nazarov hat in dieser Hinsicht wohl die klare Antwort und damit des Rätsels Lösung entdeckt. Und dies mit einer Präzision, die eigentlich vielen Thesen – und von denen gibt es in der Schulmedizin mehr als genug – eine konkrete Lösung und einen völlig neuen Ansatz bietet.
Lebendige Zellen besitzen eine elektrische Ladung. Diese biologische Elektrizität unterscheidet sich jedoch grundlegend von der uns bekannten "gewöhnlichen" Elektrizität aus der Steckdose! Abgesehen von elektrolytischen Flüssigkeiten besitzt unsere technisch genutzte Elektrizität nur eine einzige Art Ladungsträger – negativ geladene Elektronen.
Eine Spannung (Potenzial-Unterschied) entsteht durch örtlich verschiedene Konzentration dieser Elektronen. Obwohl es sich ausschliesslich um negativ geladene Teilchen handelt, bezeichnen wir die Stelle mit weniger Elektronen als "Plus"-Pol und die Stelle mit mehr Elektronen als Minus-Pol. Den Ausgleich dieses Konzentrationsunterschiedes bezeichnen wir als Strom. Im Gegensatz dazu entsteht die biologische Elektrizität durch zwei unterschiedlich geladene Teilchen, durch Ionen. Bei diesen ehemals neutralen Atomen ist die Anzahl der Elementarladungen von Protonen (+) im Atomkern und Elektronen (-) in ihrer Atomhülle nicht mehr gleich. Sie besitzen entweder mehr oder weniger Elektronen als Protonen und sind nach aussen entsprechend ein- oder mehrfach negativ oder positiv geladen. Darüber hinaus sind sie nicht (fast) masselos wie die oben genannten Elektronen, sondern besitzen entsprechend dem ursprünglichen chemischen Element verschiedene Massen und auch verschiedene Grössen. Die Trägheit solch massebehafteter Teilchen ist einer der Gründe, warum die Leitgeschwindigkeit unserer Körperströme wesentlich kleiner ist als die von gewöhnlichem elektrischem Strom.
Elektrische Ladungen besitzen ein Kraftfeld, mit dem sie sich gegenseitig beeinflussen. Die Stärke dieser Kraft (F) ist nach dem Coulomb’schen Gesetz zum einen abhängig von den Ladungen (q1 und q2), mehr jedoch von ihrem Abstand (r).
Gleichgeladene Teilchen stossen sich ab (F dem Vorzeichen nach positiv), gegensätzlich geladene ziehen sich dagegen an (F besitzt einen negativen Wert). Der Faktor (k) stellt lediglich einen Korrekturkoeffizienten dar, der im Vakuum = 1 und allen anderen Medien kleiner als 1 ist.
Im Unterschied zur gewöhnlichen Elektrizität sind in unserem Körper auf Grund der zwei verschieden gepolten Ladungsträger auch Anziehungskräfte wirksam, wobei sich positiv und negativ geladene Ionen beim Kontakt gegenseitig neutralisieren können.
Lieferant für diese körpereigenen Ladungsträger sind Salze (hauptsächlich Chloride), welche in Wasser zerfallen und in Ionen dissoziieren. Allen voran ist Kochsalz (Natriumchlorid, NaCl) einer der wichtigsten Bestandteile in jeder unserer Körperflüssigkeiten. Dort liegt es als Na+ und Cl- Ionen vor.
Jede Zelle ist durch eine Zellmembran begrenzt. Diese besteht aus 2 Lipidschichten mit eingelagerten Inselchen aus Eiweissen. Die Eiweissmoleküle sind spiralförmig aufgebaut. Mit dem Loch im Inneren ihrer spiralförmigen Struktur bilden sie so genannte Ionenkanäle, eine Verbindung zwischen innen und aussen. Der Durchmesser dieser Ionenkanäle ist ausgesprochen klein, seine Grösse variiert zwischen verschiedenen Eiweissen.
Bekanntlich besitzen alle lebenden Zellen die erstaunliche Fähigkeit, Ionen über die o.g. Ionenkanäle der Zellmembran in sich hineinzupumpen. Wenn diese Ionen gleiche Polarität haben (positive oder negative), ist diese Aufgabe überhaupt nicht einfach. Solche Ionen stossen einander ab, und zwar umso stärker, je kleiner der verfügbare Raum ist, in dem sie sich bewegen können.
Genau dieser Vorgang findet im menschlichen Organismus statt: Nervenzellen pumpen vorwiegend positive Ionen wie Natrium-, Kalium-, Calcium-, Mangan- und Magnesium-Ionen in sich hinein. Muskelzellen (die sich in ihnen befindlichen Myofibrillen und Sarkomere) sowie alle anderen Gewebe pumpen hingegen negative Chlor-Ionen in sich hinein.
Alle lebendigen Zellen pumpen zyklisch Ionen aus der Zwischenzellflüssigkeit in sich hinein. Beobachteter Fakt ist, dass Nervenzellen überwiegend positive und alle anderen Zellen überwiegend negative Ionen in sich pumpen. Entsprechend sind Nervenzellen insgesamt positiv und alle anderen Zellen negativ geladen. Der bis jetzt völlig unklare Mechanismus der Ionenpumpen wird durch ein neues Modell von Prof.Dr.habil.Nazarov plausibel erklärt.
Nach dem Coulomb’schen Gesetz (s.l.) wächst die Kraft elektrostatischer Felder umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstands der beteiligten Ladungen. Je kleiner der Abstand, umso grösser die Kraftwirkung. Eine Halbierung des Abstands führt jeweils zu 4fach grösserer Kraftwirkung… Berücksichtigt man die kleinen Ausmasse der Zellen, insbesondere der so genannten Sarkomere in den Muskeln, so wird verständlich, dass die gegenseitigen Abstossungskräfte zwischen den hineingepumpten, gleichgeladenen Ionen sehr sehr gross sind. Im Verhältnis zu ihren Eigengewichten sind die auftretenden Abstossungskräfte um 10 Grössenordnungen mächtiger, d.h. um den Faktor 1011 grösser. Als Beispiel bedeutet dies: Ein Mensch (70kg) könnte mit der 144fachen Wassermenge des Bodensees oder der Last von 693.000 Eiffeltürmen spielen!
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass diese Kraft nicht nur die gegenseitige Anziehung oder Abstossung von Ionen ermöglicht, sondern auch die Überwindung grosser Trägheitswiderstände neutraler Stoffe, die sich zwischen den Ionen befinden.
Die in der Zelle eingeschlossenen Ionen streben mit grosser Kraft voneinander weg und dehnen die elastische Zellmembran. Diese Volumenvergrösserung bedingt ein gewisses Vakuum in der Zelle und führt zum Einsaugen von Wasser und anderen, elektrisch neutralen Stoffen aus der Zwischenzellflüssigkeit. Dies geschieht über grössere, erst vor kurzem entdeckte so genannte Wasserkanäle. Mit der Dehnung der Zellmembran ändert sich auch der Querschnitt und Funktionsweise der Ionenkanäle (ähnlich wie sich der Durchmesser eines auf eine Luftballon-Oberfläche gemalten Punktes beim Aufblasen vergrössert).
Wird ein kritischer Punkt überschritten verlässt ein Teil der Ionen die Zelle und ein Teil der elektrostatischen Kräfte verschwindet. Die elastische Zellmembran schrumpft. Das führt zu einem erhöhten Innendruck in der Zelle. Entsprechend wird ein Teil der Zellflüssigkeit wieder ausgestossen, zusammen mit anderen im Zellinneren synthetisierten Stoffen (sofern diese grössenmässig noch durch die Wasserkanäle passen). Dieser Prozess der Volumenänderung wiederholt sich zyklisch. Man könnte meinen, die Zelle "atmet". Prof. Nazarov bezeichnet diesen Prozess als "beschleunigten Stoffwechsel", der wesentlich schneller und intensiver abläuft als z.B. ein Konzentrationsaustausch (osmotisches Druckgefälle).
Zu bemerken bleibt, die Nobelpreise welche 2001 und 2003 verliehen wurden, ehrten Arbeiten, die die Existenz verschiedener spezieller Ionenkanäle und neutraler Wasserkanäle aufzeigten. Der dazu passende Mechanismus konnte jedoch nicht erklärt werden. Insbesondere war unverständlich, wieso Ionen die viel grösseren Wasserkanäle nicht passieren. Durch Prof. Dr. habil. V. Nazarov wurde bereits vor Jahren eine klare und nachvollziehbare Theorie dieser Mechanik erstellt! Welche ebenfalls als theoretische Grundlage der Nazarov Stimulation (BMS)® dient.
Wir können zwar heute praktisch alle Stoffe synthetisieren, aus denen unser Organismus besteht, Leben können wir damit allerdings nicht erzeugen. Seit Jahrhunderten sucht man nach dieser geheimnisvollen "Lebenskraft". Die neue Theorie von Prof. Nazarov nennt diese beim Namen.
Ionen sind aus diesem Blickwinkel unabdingbare Voraussetzung und Teil des biomechanischen Motors für den o.g. beschleunigten Stoffwechsel. Nach Ansicht von Prof. Dr. habil. Nazarov besteht die Grundlage aller Lebensprozesse "in der Arbeit elektromagnetischer Kräfte von Ionen, welche sich in der Energie elastischer Deformation der Zellmembranen akkumuliert". Gut zu sehen ist dieser pumpende, vibrierende Prozess auch bei primitivsten Formen von Leben.
Die oben beschriebene zyklische Volumenänderung findet bei allen lebenden Zellen statt. Beim Zusammentreffen von Nerv und Muskel gibt es jedoch einige Besonderheiten.
Nerven bestehen aus einem Zellkörper mit kurzen (Dendriten) und auch sehr langen Abzweigen (Axone). Diese Abzweige kann man sich ähnlich den Arterien und Venen als Gefässe vorstellen.
Für ihr Aktionspotenzial pumpen die Nerven positiv geladene Ionen (Na+, K+, Ca2+, etc.) in sich hinein. Die gleichgeladenen Ionen stossen einander ab und verteilen sich beiderseits der Eintrittsstelle längs im Axon.
Eine Muskelzelle Myofibrille ist in sehr viel kleinere Abschnitte, die so genannten Sarkomere unterteilt. Auf 1cm Länge befinden sich ungefähr 4.000 Sarkomere. Die Muskelzellen pumpen vornehmlich negative Ionen. Der im Vergleich zur Nervenzelle im Sarkomer wesentlich kleinere Abstand der Ionen führt zu grösserer Abstossungskraft und zu einer wesentlich stärkeren Dehnung dieses Kontraktionselementes.
An der Kontaktstelle zwischen Nerv und Muskel, der Synapse, kommen zu den Kräften innerhalb beider Zellen nun zusätzlich die äusseren Anziehungskräfte ihrer gegensätzlich geladenen Ionen hinzu (siehe Bild).
Bei Erreichen einer ausreichenden Ionen-Konzentration in Nerv- und Muskelzelle, und folglich der kritischen Ladung in der Nähe des synaptischen Spalts, findet eine Vereinigung der Ionen zu neutralen Kochsalz-Molekülen und die Kontraktion von Myofibrille und Nerv statt. Dieser Prozess findet gleichzeitig an sämtlichen Endplättchen eines beanspruchten Motoneurons (motorischer Nerv) und den von ihm versorgten Sarkomeren (Segmente einer Muskelfaser) statt.
Bei der Bildung von Natrium-Chlorverbindungen werden die elektrostatischen Kräfte der beteiligten Chlorid- und Natrium-Ionen neutralisiert und es kommt zum Schrumpfen beider Zellen, des Nervs und der Muskelzelle. Gleichzeitig werden die Ionenreserven in Nerv und Muskel erschöpft. Setzen wir nun einen Muskel über einen gewissen Zeitraum der so genannten "Vibration" aus, wird – durch Neutralisierung gemäss vorliegendem Schema – dieser Effekt verstärkt und die Konzentration von Ionen in allen beteiligten Nerven für einen gewissen Zeitraum herabgesetzt. Durch den auf diese Weise reduzierten Ionendruck wird auch die Empfindlichkeit der sensorischen Nerven herabgesetzt. Diese Sedierung lässt uns eine Schmerzempfindung weniger akut wahrnehmen. Die schnelle Erschöpfung von Ionenreserven hat eine kurzfristige anästhetische Wirkung zur Folge. Bei übertriebener Einwirkung auf die Gewebe, wie sie zum Beispiel durch Sitzen auf Vibrationsplatten entstehen, können so unmerklich Gewebeschäden entstehen! Solche schmerzlichen Erfahrungen machte bereits vor 25 Jahren eine Auswahl der sowjetischen Nationalmannschaft der Ruderer! Als in Abwesenheit von Prof. Nazarov Versuche mit Rudergeräten durchgeführt wurden, an die man vibrierende Fussplatten montiert hatte, erlitten die Sportler erhebliche Schädigungen an der Wirbelsäule, obwohl sie während des Vibrationstrainings keinerlei Schmerzwahrnehmung hatten.
Wieso braucht es solche definierte Vibrationen wie bei der Nazarov-Stimulation? Wenn man physiologische Prozesse nachbilden will, muss man sich an die natürlichen Gegebenheiten halten. Um die Effekte eines Muskeltrainings nachzubilden, ist es nötig, diesen unter Spannung in dieselbe Längsvibration zu bringen, wie sie der Muskel natürlicherweise selbst erzeugt. Eine beliebige, chaotische Vibration führt nicht zum gleichen Ergebnis. Zwar lassen sich mit jeder beliebigen Art Vibration einige interessante Resultate erzielen, die Frage ist jedoch neben der Effektivität auch das Verhältnis von Nutzen und Risiko! Nach wie vor steht hier die Nazarov-Stimulation an erster Stelle. Doch mittlerweile tummeln sich viele im grossen Feld der "Vibrationen" und entpuppen sich bei genauerer Prüfung leider allzu häufig als "mehr Schein denn Sein". Tolle Werbung und schönes Gerätedesign ersetzen eben nicht eine wissenschaftlich fundierte Basis für eine physiologisch korrekte Anwendung. Die vollmundig angepriesene Ganzkörpervibration ist in dieser Hinsicht ein menschliches Experimentierfeld.
Schon seit langem ist bekannt, dass regelmässige Aktivität des Bewegungsapparates einen stabileren Knochen zur Folge hat. Woran liegt das? Sportliche Aktivität fördert nicht nur die Durchblutung der Muskulatur, sondern auch der damit in direktem Verbund stehenden Knochenhaut. Mit dem Zirkulationszuwachs werden mehr Baumaterialien herangeführt und es steigert sich die Stoffwechselrate der beteiligten Zellen. Die Knochenhaut arbeitet entsprechend mehr Kollagenmaterial aus, das mit der Zeit kalzifiziert und der Knochen kann sich damit den Belastungen anpassen. In einer Kölner Studie wurde nachgewiesen, dass für die Festigkeiten des Knochens nicht die Knochendichte, sondern die Knochenmasse ausschlaggebend ist und diese vor allem durch die Zugbelastung von Muskeln initiiert wird. Statt allein hohe Kalzifizierungsrate (=zunehmende Dichte durch Kompaktion) ist der Neuaufbau von Knochenmaterial wichtig. Dafür wird keine permanente Druckbelastung des Knochens benötigt, sondern eine Wechselbelastung, um statt statischem "Auspressen" einen zyklischen Stoffaustausch "Auspressen + Ansaugen" herzustellen. Bei der physiologischen Nachbildung von Muskeltätigkeit mit der Nazarov Stimulation (BMS)® übertragen sich die Muskelzüge über die Sehnenansätze auf den Knochen und es werden adäquate Belastungen am Knochen erreicht.
Bei Ganzkörpervibrationen, wie sie heute viel propagiert werden, ändert sich die Belastung während der Stimulation zwar auch. Durch das permanente Abstützen des gesamten Körpergewichts liegt sie allerdings insgesamt im Druckbereich und variiert praktisch nur zwischen mehr oder weniger Last. Führt man sich die Schwerkraft (Erdbeschleunigung g= 9,81m/s²) in Verbindung mit der hohen Masseträgheit eines menschlichen Körpers von 70kg vor Augen, wirken bei 20 Hertz und aufwärts extreme Beschleunigungskräfte. Diese müssen allein über Gelenke und Knorpel als die einzigen beweglichen bzw. kompressiblen Elemente des Stützsystems abgefangen werden. Eine solche extreme Druckbelastung der Gelenkflächen führt je nach Intensität und Zeitdauer des Trainings erfahrungsgemäss zu Schäden an den nur wenige Zehntel-Millimeter dicken Gelenkknorpeln. Bei solchen Belastungen erfolgen zuerst eine Auspressung und dann eine damit verbundene Austrocknung des Gelenkknorpels.
Bei der Nazarov-Stimulation, dem Ursprung vieler heute propagierter Derivate, wird jedoch eine Druck-Zugbelastung erzeugt. Die Stimulation erfolgt in der Regel ohne Gewichtsbelastung der Gelenke. Statt wie bei Ganzkörpervibration den Gelenkspalt (zwar ungewollt jedoch zwangsläufig) zu verkleinern, ist es bei der Nazarov-Stimulation (BMS)® erklärtes Ziel, diesen durch Zug wieder zu vergrössern. Das Ergebnis ist eine bessere Flüssigkeitszirkulation und langfristig wieder eine Volumenzunahme der Gelenkflüssigkeit. Damit wird eine bessere Gelenkknorpel-Ernährung sichergestellt.
Info: www.nazarov-institut.ch
www.nazarov-stimulation.de
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