Für die kleinen Muskeln, wie wir sie im Gesichtsbereich antreffen, verwenden wir ein kleines Gerät, welches im weitesten Sinne einer elektrischen Zahnbürste gleicht. Dieses, und vor allem das Wirkspektrum, möchte ich in diesem Artikel vorstellen.
Wer kennt sie nicht, die frohen und viel versprechenden Werbebotschaften, die uns ein ewig junges Aussehen postulieren. Mittels Cremes, Salben usw. soll durch äusserliche Einwirkung auf die Haut verhindert werden, dass sie altert. Aber schauen wir uns diesen Prozess einmal etwas genauer an. Wieso kriegen wir eigentlich Falten? Schliesslich gibt es junge Leute, die über und über mit Falten belastet sind und alte Menschen, die praktisch keine haben. Die Antwort findet sich leicht. Durch Anlagerungen von Kalk und sonstigen Mineralstoffen wird die Gewebeflüssigkeit verdrängt – die Haut verliert so die Elastizität und wir kriegen vor allem an den Muskel-rändern Falten. Auf natürliche Art und Weise können wir diese Ablagerungen in der Haut nur bekämpfen, wenn wir sie beseitigen. Es gibt nun einmal Menschen, die einfach die Tendenz haben, mehr belastende Stoffe im Körper anzulagern, und das schon in früher Jugend. Sehr oft sind es auch Personen, die allgemein zu Bewegungseinschränkungen neigen. Die Nazarov-Stimulation ist wohl eine der nachhaltigsten Möglichkeit, auf natürliche Art und Weise unser Erscheinungsbild tatsächlich und nachhaltig zu verjüngen.
Durch die speziell konzipierte Schwingung auf die Haut, welche längs zu den Muskelverläufen appliziert wird, geraten die Muskeln in eine wellenförmige Schwingung, die so stark ist, dass Ablagerungen verschiedenster Art aus den weichen Bindegeweben herausgearbeitet und gleichzeitig auch Verwachsungen gelöst werden. Die Blutversorgung wird durch die mechanische Einwirkung zum Teil fast um das hundertfache angehoben! Damit werden gerade die Muskelgruppen, für die es kein Fitnessgerät gibt, einer Art passivem Training mit höchster Effizienz ausgesetzt. Im Weiteren wird durch die Blutgefässe der Gesichtsmuskulatur, welche zum Teil in direkter Verbindung mit dem Gehirn steht, die Blutversorgung und damit auch die Ernährung des Gehirns stark erhöht und die Konzentrationsfähigkeit extrem gesteigert. Auch Missstände, wie Verwachsungen der Kopfhaut, welche nur allzu oft zu Migränezuständen führen, können beseitigt werden. Auch Kurz- und Weitsichtigkeit können durch die Gewebebefreiung und die Mehrdurchblutung um mehrere Dioptrien verbessert werden. (Mehr dazu im Buch "Die Optimierung des Menschen", das bei uns bezogen werden kann.)
Als Grundlage der Nazarov-Stimulation an den Gesichtsmuskeln dienen verschiedene mimische Übungen, in Kombination mit der Vibrationsmassage. Die Einwirkung erfolgt längs zu den Muskelfasern. Dieses Zusammenspiel bewirkt ein qualitatives Ergebnis, welches praktisch durch sämtliche anderen Einwirkungsarten einzeln, oder nicht einmal in Kombination, erreicht werden kann. Befassen wir uns an dieser Stelle mit der Stimulation der Gesichtsmuskeln unter Verwendung des extra dafür konzipierten Kopfgerätes.
Die Stimulation der Muskeln des Gesichtes und des Kopfes schafft den Eindruck einer Erneuerung der Muskeln, als ob diese lang geschlafen hätten und gerade erst erwacht wären: Sie fühlen sich besser, die Haut wird frischer. Dies ist schon nach der ersten Behandlung bemerkbar, besonders, wenn zunächst nur eine Kopfhälfte stimuliert wird. Die Einwirkung auf die verschiedenen Muskeln muss so dosiert werden, dass die Behandlung 10-15 Minuten dauert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl Frauen als auch Männer eine solche Stimulation brauchen, besonders in den mittleren und älteren Jahren. Zunächst ist eine Serie von 5-6 Stimulationen zweckmässig, dann je nach Bedarf, 1- bis 2-mal wöchentlich.
Werfen wir einen Blick auf die Lage der Hauptmuskeln des Kopfes. Man unterscheidet Schädel- und Gesichtsmuskeln. Unter der Behaarung des Schädels befindet sich die muskulär-fibröse Kopfhaut, der so genannte aponeurotische Helm. Auf der Vorderseite entspringt die Stirnmuskulatur, auf der rückwärtigen Seite die Nackenmuskulatur, seitlich inserieren drei Paar Ohrmuskeln. Der Stirnmuskel runzelt bei seiner Kontraktion die Stirn und hebt die Augenbrauen. Der Nackenmuskel und die Ohrmuskeln lassen sich nur geringfügig kontrahieren. Es gibt aber Menschen, die nach einem gewissen Training trotzdem ziemlich gut die Ohren bewegen können. (Bei Tieren sind diese Muskeln sehr gut entwickelt.)
Der Ringmuskel des Auges verläuft rund um die Augenhöhle, er kann die Augenlider schliessen und die Brauen senken. Der Ringmuskel des Mundes verläuft rund um die Mundöffnung und liegt in der Aufwerfung der Lippen. Rund um die Mundöffnung inserieren noch einige andere kleine Muskeln, welche die Bewegung der Lippen in verschiedenen Richtungen ermöglichen. Aktive Rollen in der Mimik des Gesichts spielen der Nasen-, Wangen- und der Jochbeinmuskel. Ersterer bewegt die Nasenflügel, letzterer bildet den Abschluss des Vorhofes der Mundhöhle. Erwähnt werden sollen noch die beiden wichtigsten Kaumuskeln im Gesicht – der Schläfen- und der eigentliche Kaumuskel. Der Schläfenmuskel liegt fächerförmig in der Schläfenvertiefung und inseriert am seitlichen Teil des Schädelbogens, ist durch eine Sehne mit dem Unterkiefer verbunden, verläuft unter dem Jochbeinbogen, hebt und zieht den Unterkiefer zurück. Der eigentliche Kaumuskel ist der kräftigste am Schädel. Bei zusammengebissenen Zähnen ist er leicht unter der Haut zu fühlen, er ist am Unterkiefer und am Jochbein befestigt und hebt den Unterkiefer an den Oberkiefer.
Die Stimulation der Muskeln beginnt man zweckmässigerweise an der Stirnmuskulatur und endet mit dem Ringmuskel am Mund, wenn notwendig, mit den Muskeln des Kinns und der Zunge.
Die Behandlung der Stirnmuskeln erfolgt folgendermassen: Man runzelt die Stirn, dadurch entstehen auf der Stirn Querfalten. Die Walze des Stimulators wird am Rand der Kopfbehaarung angesetzt und unter leichtem Druck auf die Haut (um sie nicht zu verletzen) nach unten geführt, als ob die Falten geglättet werden sollten. So wird mit allen Teilen der Stirn verfahren. Am Ende dieser Übung werden die Muskelabschnitte am oberen Rand der Augenbrauen stimuliert, die gewissermassen angehoben sind und wieder an ihren ursprünglichen Platz gebracht werden sollen. Dann ziehen wir die Stirn zusammen. Die Brauen hängen dabei tief über den Augen, durch die Anspannung der Ringmuskeln um die Augen bildet sich eine scharfe Falte an der Nasenwurzel.
Die Bewegungen des Vibrators an unserem Stimulator sind auf der Haut von unten nach oben gerichtet, zum Haaransatz, d.h. entgegengesetzt zu den vorherigen Bewegungen. Diese Etappe endet mit einer Stimulation der Augenbrauen, aber in Richtung von unten nach oben sowie von der Nasenwurzel in Richtung Schläfen. Dieser Komplex fördert die Verstärkung der Unterhautschicht auf der Stirn und im Bereich der Brauen. Im Ergebnis glätten sich die Falten auf der Stirn und an der Nasenwurzel, die Brauen werden plastischer, heben sich, und der Blick wird offener. Beachten Sie dabei, dass bei jungen Menschen die Brauen deutlicher ausgeprägt sind und nach vorne stehen. Bei alten Menschen hängen jedoch die Brauen über den Augen, was wiederum die Fältchenbildung in den Augenwinkeln fördert – die "Krähenfüsse".
Als nächstes erfolgt die Stimulation der Nasenmuskeln. Die Nase wird gerümpft, die Bewegungen des Stimulators richten sich mit Druck symmetrisch nach unten zu den Wangen. Diese Übung wirkt nicht nur auf die Nasenmuskeln, sondern teilweise auch auf die Wangen.
Die weitere Stimulation erfolgt im Bereich der Wangen. Es werden nacheinander die Muskeln angespannt, die radial um die Mundöffnung liegen. Der Mund wird seitlich verzogen und auf der gegenüberliegenden Seite werden Bewegungen mit dem Stimulator gemacht, als ob man den Mund in seine ursprüngliche Lage bringen wollte. Dies erfolgt von beiden Seiten des Mundes. In dieser Übungsserie ist es auch wünschenswert, die Muskeln der Lippen zu stimulieren, indem man sie nach vom spitzt und nacheinander mit dem Stimulator von oben nach unten auf sie drückt sowie von rechts nach links und umgekehrt. Die Hauptübung allerdings für die Muskeln der Lippen (oder genauer für den Ringmuskel des Mundes) besteht in Folgendem: Der Mund wird leicht geöffnet und seitlich von der Mundöffnung zur Lippe wird die Vibrathode des Stimulators mit der Seite angelegt. Alle Teile der Lippen werden stimuliert, indem man langsam die Vibrathode über den gesamten inneren Rand des Mundes bewegt und dabei den Ringmuskel des Mundes in Spannung hält.
Die Stimulation des Ringmuskels am Mund führt dazu, dass die Lippen voller werden. Sie nehmen eine intensivere Färbung an und sind, wie in der Jugend, etwas aufgeworfen, ihre Gewebe erneuern sich, gleichzeitig glätten sich die kleinen Lippen-Fältchen. Die Stimulation der Lippen, besonders in den Mundwinkeln von innen, fördert auch die Verstärkung der Gewebe an den Wangen, die Schleimhaut wird angeregt. Dies wiederum glättet die tiefen Falten in den Mundwinkeln und auf den Wangen und macht sie weniger auffällig. Die Stimulation der Lippenmuskeln hat ausserdem eine grosse Bedeutung für die Kräftigung des Zahnfleisches und der Zähne.
Die Senkung des Umfangs der Schläfenmuskeln führt zur Bildung von Falten in den Augenwinkeln. Bei alten Menschen sind die Schläfen eingefallen, bei jungen Menschen dagegen gibt es an diesen Stellen sogar Aufwerfungen. Das Relief dieser Muskeln ist sehr schnell wiederherzustellen. Berührt man mit den Fingerspitzen die Augenwinkel und beisst einige Male die Zähne zusammen, dann bemerkt man, dass während der Kieferbewegung unter den Fingerspitzen die Muskelfontanelle pulsiert, sie ist sehr klein. Drücken wir jetzt den Stimulator dagegen und stellen ihn an. Die weichen Bindegewebe der Unterhautschicht, deren es in diesem Bereich sehr viele gibt, verändern leicht ihren Umfang, wenn Blut in ihre Gefässe zufliesst. Das fördert den gewünschten Effekt. Im Weiteren wird mit dieser Stimulation die Oberfläche des gesamten Schläfenmuskels bis zum Haaransatz erfasst.
Bedeutend schwieriger ist es, die Teile des Gesichts zu rehabilitieren, die auf den Jochbeinen und unter den Augen liegen, denn in diesen Bereichen gibt es keine grossen Muskeln. Ihre Stimulation erfolgt folgendermassen: Die Augen werden fest zugedrückt, die Bewegungen des Stimulators sind kraftvoll nach unten und seitlich nach aussen gerichtet, als ob er versucht, die Augen zu öffnen. Bei dieser Übung sollte man sich etwas länger aufhalten. Von sehr wesentlicher Bedeutung für die Wiederherstellung des ursprünglichen Gesichtsreliefs ist die Stimulation des eigentlichen Kau- und des Jochbeinmuskels. Sie werden angespannt indem man die Zähne zusammenbeisst, die Stimulation erfolgt von oben nach unten. Die Wiederherstellung des Umfangs dieser Muskeln glättet in hohem Masse die Hautfalten auf den Backenknochen und beseitigt das schlaffe Gewebe im Bereich des Unterkiefers.
Grosse Ungelegenheiten macht die Haut, die im Bereich des Kinns nach unten hängt. Sie bildet oft ein Doppel- (mitunter auch Dreifach-) Kinn. Wenn man es nicht mit starker Fettleibigkeit zu tun hat, dann ist die Ursache der Bildung solcher Hautsäcke die Atrophie der Kaumuskeln auf dem Grund der Mundhöhle. Die Stimulation hilft solche kosmetischen Mängel zu verringern. Der Kopf muss weit nach hinten gezogen werden, dadurch werden die Muskeln des Halses und der unteren Mundhöhle angespannt, die Stimulation erfolgt aussen am Unterkiefer von oben nach unten. Die Stimulation fördert die Pumpfunktion des Muskels. Es öffnen sich viele bis dahin untätige Kapillaren, sie füllen sich mit Blut, ausserdem gibt es im Muskel viele Hohlräume, Sinushöhlen, die sich ebenfalls mit Blut füllen, die Muskelmasse wird grösser. In den Muskel gelangt das Blut von allein durch die Arterie, aber teilweise auch aus dem Unterhautgewebe, wo ein Blutdepot besteht. Wenn die Muskeln ihre Arbeit beenden oder die Stimulation endet, verringert sich der Blutumfang und ein Teil geht wieder in das Unterhautgewebe zurück. Aber weil der Blutdruck im Muskel nach der Arbeit höher ist als vorher, erfolgt der Rückfluss des Blutes in das Unterhautgewebe unter grösserem Druck. Der Gesamtumfang des erneut gespeicherten Blutes ist ebenfalls höher als vorher, dadurch werden Hautfältchen geglättet. Das ist eine Seite des zu erreichenden kosmetischen Effektes. Andererseits geht in das Depot nicht abgelagertes Blut, sondern frisches. Dadurch verläuft der Stoffwechsel im Unterhautgewebe intensiver. Eine periodische Wiederholung des Stimulationsprozesses erhält den Muskelumfang des Gesichts und das Depot des Unterhautgewebes aufrecht und gestattet ein erhöhtes Niveau der Stoffwechselprozesse in diesen Geweben. Deshalb ist die kosmetische Wirkung der Stimulation sehr organisch und natürlich, sie erneuert die weichen Gewebe des Gesichts und macht sie im direkten Sinne jünger. Aber dieser Prozess ist natürlich nicht unbegrenzt. Man kann nicht ständig die Muskeln im Ruhezustand unter überflüssigem Druck halten. Der Druck in den Gefässen der Muskeln und des Unterhautgewebes gleicht sich rasch aus, weiterhin erfolgt dann die Blutzirkulation nur über den gewöhnlichen Weg durch die Arbeit des Herzens.
Es ergibt sich auch ein eigenartiger Erwärmungseffekt, der Mensch erwirbt ein Gefühl für die Beherrschung der Muskeln durch die Stimulation (Reizung) der entsprechenden Nervenzentren und die Verbesserung der Blutzirkulation. Die Beherrschung der Gesichtsmuskeln muss erlernt werden. Die Nazarov-Stimulation ist kein Gegensatz zu anderen Mitteln der kosmetischen Einwirkung auf die Haut. Die Wirkung geschieht von innen, während Cremes, verschiedene Masken, Bäder und Kompressen durch die Haut von aussen wirken. Dadurch kann man die Haut gleichzeitig von zwei Seiten beeinflussen, und der Gewinn wird noch grösser. Die übliche Gesichtsmassage ist nicht mehr nötig – sie geht in die Stimulation ein. lm normalen Leben sind wir bemüht, die Haut nicht in Falten zu legen, hier haben wir keine Angst davor. Woran liegt das? Das, was wir unter Falten verstehen, ist unserer Ansicht nach durch zwei Ursachen begründet: Fältchen auf der Haut, besonders ganz kleine, bilden sich schon in der Kindheit durch die häufigen Bewegungen der mimischen Muskeln. Am Ort der Kontraktion werden die Gewebeflüssigkeit und das Blut in die benachbarten Gewebe gedrückt. Letztere entwickeln sich dadurch etwas intensiver und unterstreichen den Kontrast zwischen dem Ort der Kontraktion und seiner Umgebung. Dieser Kontrast ist am Anfang nicht gross, aber mit dem Altern, mit der Verringerung der Muskelunterlage, wird er deutlicher. Die Wiederherstellung des Unterhautgewebes und des Muskelumfangs nach der Stimulation begradigt die Fältchen.
Nächste Schulung in der Original Biomechanischen Stimulation: Nazarov-Stimulation (BMS) unter der Leitung des Erfinders der Biomechanischen Stimulation Prof. Dr. V. Nazarov im Nazarov Institut, Bichwilerstrasse 2, 9242 Oberuzwil vom 26.–29. März 07, Kurskosten 1000.– CHF inkl. Material und Zertifikat / 30. März Weiterbildung für Anwender.
Info: www.nazarov-institut.ch
www.nazarov-stimulation.de
Facts über die Biomechanische Stimulation Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4